Das Jahr 2024 im Rückblick
Um das Jahr 2024 zu verstehen, ist es notwendig, kurz auf den postpandemischen Inflationszyklus zurückzukommen, weil dieser in den letzten vier Jahren den Faktor darstellte, der die Finanzmärkte am meisten beeinflusste. Nach ihrem starken Anstieg Ende 2020 und den Rekordniveaus von fast 10% im Jahr 2022 in Europa und den USA sank die Inflation Ende 2023 auf knapp 2%, was auf die abrupten Leitzinserhöhungen der Zentralbanken von 2022 bis 2023 zurückzuführen ist. Zu Beginn des Jahres 2024 hatten die Zentralbanken die Inflation wieder unter Kontrolle, und es kamen insbesondere Hoffnungen auf, dass sie ihre Leitzinsen wieder senken würden.
Tatsächlich senkten die wichtigsten Zentralbanken ihre Leitzinsen im Laufe des Jahres 2024 stufenweise, insbesondere in den USA, der Eurozone und der Schweiz. Die Zinssenkungen trieben den Aktienkurs auf neue Höhen, vor allem im Technologiesektor, der durch die Erwartungen an die künstliche Intelligenz beflügelt ist. Das Wirtschaftswachstum, das durch die hohen Leitzinsen im Jahr 2023 stark gebremst worden war, stabilisierte sich letztes Jahr. Es lag jedoch in einem Europa, das vor allem im Industriesektor weiterhin zahlreichen Herausforderungen gegenübersteht, auf einem Niveau nahe 0%.
Immobilien im weiteren Sinne konnten 2024 ebenfalls von den positiven Trends profitieren. Insbesondere die Bewertungen von Immobilien Schweiz, welche mehr als 16% des Portfolios des Fonds ausmachen, wurden durch die Wohnungsknappheit und die Einwanderung begünstigt. Eine negative Performance im Portfolio des Fonds verzeichneten nur die Obligationen, mit bemerkenswerter Ausnahme der Obligationen in CHF. Grund hierfür waren Befürchtungen im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung und einem möglichen Wiederanstieg der Inflation. Diese Befürchtungen trieben die langfristigen Zinssätze 2024 weltweit in die Höhe, ausser in der Schweiz, wo sie rückläufig waren.
Das Jahr 2024 war jedoch auch von grösseren politischen Umwälzungen auf beiden Seiten des Atlantiks geprägt. In Europa geben instabile Regierungen und der wachsende Einfluss der extremen Rechten, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Österreich, Anlass zur Sorge. In den USA ist die Zukunft aufgrund der neuer Zölle unsicher, da diese zu einem Anstieg der Inflation führen und der Wirtschaft sowohl in den USA als auch weltweit schaden könnten. Auf geopolitischer Ebene wird die Hoffnung auf ein baldiges Ende der bewaffneten Konflikte in der Ukraine und in Gaza durch die Besorgnis über den schrittweisen Austritt der USA aus mehreren internationalen Gremien und insbesondere über ihren Rückzug von ihrer Rolle als Garantin für die Sicherheit der westlichen Länder untergraben. Es ist also angebracht, die Entwicklung dieses neuen Umfelds und vor allem ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte mit Vorsicht zu beobachten.